Brustkrebs: Ernährung

HINWEIS

Die Informationen der verlinkten Internetauftritte bzw. der Broschüren und Patientenleitlinie können das Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt bzw. Ihren Therapeuten nicht ersetzen. Sie bieten Ihnen jedoch ausführliche Informationen, Hinweise und Hilfsangebote, die Sie im Gespräch mit Ihren Behandlern und im Alltag unterstützen können.

Laut Patientenleitlinie Brustkrebs kann ein gesunder Lebensstil dazu beitragen, die individuellen Folgen der Erkrankung zu lindern und den Erfolg der Behandlung zu unterstützen. Dazu gehört auch, sich ausgewogen zu ernähren und auf das Körpergewicht zu achten.

Wir haben Ihnen im Folgenden einmal zusammengestellt, was wichtige Quellen zu dieser Thematik äußern:

Krebsportal Sachsen: Ernährung 

Die wichtigste Feststellung zum Thema Ernährung und Krebs lautet: Es gibt keine Krebsdiät! Man kann seinen Tumor nicht aushungern! Wahr ist, dass es in verschiedenen Nahrungsmitteln Bestandteile gibt, die nachgewiesenermaßen die Vermehrung von Krebszellen beeinflussen (z.B. Olivenöl, Rotwein, Soja, grüner Tee) Allerdings müsste man in einigen Fällen so große Mengen dieser Nahrungs- bzw. Genussmittel zu sich nehmen, dass das durchaus negative Auswirkungen auf die Gesundheit hätte. Rotwein enthält beispielsweise Resveratrol, einen Stoff, der die Vermehrung von Krebszellen verringert. Um jedoch eine therapeutisch wirksame Konzentration von diesem Stoff im Körper zu erreichen, muss man von einer ganz bestimmten Sorte Rotwein, die nur in einer ganz bestimmten Gegend wächst, sechs(!) Liter am Tag trinken, um eine Wirkung zu erreichen. Man könnte nun natürlich alle diese Inhaltsstoffe als industriell hergestelltes Konzentrat zu sich nehmen. Allein: Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass auch nur einer dieser Nahrungsergänzungsstoffe das krankheitsfreie Überleben einer Patientin verlängert hat! Die Empfehlung geht daher in Richtung einer ausgewogenen und abwechslungsreichen gesunden Ernährung, die viel Obst und Gemüse enthält. Darüber hinaus sollte sie reich an Vitaminen und Ballaststoffen sein. Es gibt keine Bestandteile, die „verboten“ sind, aber „fast food“, „Konservennahrung“ und viel Fett sollten nicht zu den bevorzugten Bestandteilen gehören. Der Konsum von Zucker, gesättigten Fettsäuren, tierischen Eiweißen und weißem Mehl sollte auch bei einer Patientin mit Brustkrebs auf ein Minimum begrenzt werden. Übergewicht ist auch ein Risikofaktor für Brustkrebs. Die Ernährung sollte daher mit dem Ziel erfolgen, ein normales Körpergewicht zu erreichen oder zu behalten.

Ergänzende Informationen des KID

Patientenleitlinie Brustkrebs
https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Brustkrebs_im_fruehen_Stadium.pdf_v01-2020.pdf

Die Patientenleitlinie Brustkrebs wurde im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie auf der Basis der S3-Leitlinie „Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ erstellt. Damit sollen die aktuellen Handlungsempfehlungen in eine allgemeinverständliche Form übersetzt werden. Herausgeber sind die Deutsche Krebsgesellschaft, die Deutsche Krebshilfe und die AWMF.

Die Patientenleitlinie verweist darauf, dass die meisten Menschen theoretisch sehr gut wissen, dass ein ausgewogener Lebensstil gesund halten kann. Den eigenen – vielleicht nicht immer so ausgewogenen Lebensstil zu ändern, fällt jedoch nicht jedem Menschen leicht. Einige leiden auch darunter, dass sie es trotz vieler Versuche nicht schaffen, abzunehmen, sich mehr zu bewegen oder weniger zu trinken und fühlen sich zudem von anderen deshalb herabgesetzt und nicht respektiert. Das kann zu einer seelischen Belastung werden. Doch das ist nicht das Ziel von Empfehlungen zum Lebensstil. Wie bei allen medizinischen Empfehlungen gilt auch hier: Sie entscheiden, was sie umsetzen wollen, abhängig von Ihren persönlichen Zielen, Lebensumständen und Wertvorstellungen.

Meine Ernährung umstellen

So gut und so ausreichend wie möglich zu essen, ist wichtig für Ihr Wohlbefinden und kann auch dazu beitragen, dass Sie die Krebsbehandlung gut überstehen. Nach Meinung der Expertengruppe, welche die Leitlinie erstellt hat, sollten Sie sich daher ausgewogen und abwechslungsreich ernähren. Ernährungsberater können Sie dabei unterstützen und Ihnen auch helfen, eine Mangelernährung zu vermeiden. Der Nutzen von „Krebsdiäten“ oder der zusätzlichen Einnahme von Spurenelementen oder Vitaminen ist nicht belegt.

Experten empfehlen, so oft wie möglich frisches Obst, Gemüse und Lebensmittel zu essen, die wenig gesättigte Fette enthalten und die reich an Ballaststoffen sind, zum Beispiel Vollkorngetreideprodukte und Hülsenfrüchte. Aus Studien gehe hervor, dass eine Mittelmeerkost mit regelmäßigem Verzehr von Olivenöl und Nüssen möglicherweise das Brustkrebsrisiko senkt. Günstig ist also, pflanzliche Fette und Öle zu bevorzugen, zum Beispiel Raps- oder Olivenöl, Nüsse und Samen. Umfangreiche Informationen zu einer ausgewogenen Mischkost erhalten Sie z.B. bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (www.dge.de)

Studien lassen vermuten, dass eine fett- und zuckerreiche Kost das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, etwas erhöht. Deshalb raten Fachleute, fettreiche und sehr süße Speisen eher selten und nur in kleinen Mengen zu verzehren. Dazu gehören zum Beispiel fettes Fleisch, fette Fertigprodukte, Sahne, fette Süß- und Backwaren, aber auch zuckerhaltige Getränke wie Fruchtsäfte oder Limonaden. Auch ungesüßte Fruchtsäfte enthalten viel Fruchtzucker. Mineralwasser und ungesüßte Tees können Sie reichlich trinken.

Mein Gewicht halten bzw. ein gesundes Körpergewicht erreichen

Laut Patientenleitlinie geht ein erhöhtes Körpergewicht mit einer verkürzten Lebenserwartung einher. Stark übergewichtige Frauen sind häufiger von Brustkrebs betroffen und haben häufiger einen ungünstigen Krankheitsverlauf. Wenn Betroffene deshalb etwas für sich selbst tun möchten, um die Behandlung zu unterstützen, empfehlen Ärzte und Ernährungsexperten auf das Gewicht zu achten, gesunde Speisen zu genießen, abwechslungsreich und kaloriengerecht zu essen. Ausreichend Bewegung kann hier unterstützend wirken. Die Gewichtsabnahme kann sich außerdem günstig auf Blutdruck, Blutzucker-Werte und Blutfette auswirken.

Alkohol hat nicht nur viele Kalorien. Experten weisen darauf hin, dass insbesondere bei Frauen mit hormonempfindlichem Brustkrebs scheint die tägliche Aufnahme von mehr als 12 g Alkohol häufiger mit Rückfällen einherzugehen. Deshalb sollten Sie nur wenig Alkohol, max. 10 g pro Tag, konsumieren (Alkoholgehalt variiert je nach Getränk).

Genießen Sie

Betroffene sollten Ihre Ernährung und Ihre körperliche Aktivität auf jeden Fall mit Ihren behandelnden Ärzten und Therapeuten besprechen, da z.B. manche Ernährungsgewohnheiten bestimmte Behandlungen ungünstig beeinflussen können.

Weitere Hinweise für Ernährung und Bewegung:

  • Mit einer besonderen Diät können Sie den Krebs nicht heilen, dafür gibt es keine Belege. Wer Ihnen etwas anderes verspricht, ist unseriös. Aber einige Ernährungsgewohnheiten können sich günstig auf Ihr Wohlbefinden und möglicherweise auch auf den Krankheitsverlauf auswirken. Es gibt auch kein „Superfood“ gegen den Krebs.
  • Grundsätzlich gilt: Eine Ernährung mit wenig tierischem Fett, viel frischem Obst und Gemüse tut Ihnen gut, wie zum Beispiel die asiatische oder die mediterrane Küche.
  • Gut ist auch, wenn Sie ein normales Körpergewicht halten können. So beugen Sie auch an- deren Erkrankungen vor, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Nahrungsergänzungsmittel und besonders teure Lebensmittel brauchen Sie aber nicht.
  • Wichtig ist auch, dass Sie gern essen und nicht ständig das Gefühl haben, verzichten zu müssen.

Tumorzentrum München – AG Ernährung

Die Arbeitsgruppe Ernährung und Krebs am Tumorzentrum München gibt es seit November 2012. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ernährungssituation von Krebspatienten zu verbessern. Sie besteht z.B. aus Ernährungsmedizinern, Diätassistenten und Dipl.-Oecotrophologen.

Auf Ihrer Internetseite (www.ernaehrung-krebs-tzm.de) sammelt sie das verfügbare Wissen zur Ernährung bei Tumorkrankheiten auf der Basis aktueller Leitlinien sowie jahrelanger klinischer Erfahrungen der AG-Mitglieder in der Ernährungsberatung und -therapie von Patienten.

Dabei verweist die AG insbesondere darauf, dass die Ernährung bei der Entstehung und beim Verlauf von Krebserkrankungen eine maßgebliche Rolle spielt und z.B. auch den Verlauf von Krebserkrankungen beeinflussen kann. Das würde zwar nicht bedeuten, dass bestehende Krebserkrankungen allein durch die Ernährung geheilt werden können, wie es manche Verfechter von Krebsdiäten behaupten. Eine gesunde Ernährung könne aber das Leben verlängern und vor allem das Wohlbefinden und die Lebensqualität verbessern. Diese würde besonders für Menschen zutreffen, die durch ihre Krebserkrankung unbeabsichtigt Gewicht verloren haben und dadurch „mangelernährt“ sind. Auf ihrer Webseite stellt die AG Ernährung deshalb dar, wie eine optimale Ernährung bei Krebs aussieht und wie sich eine solche Ernährung auch konkret im Alltag umsetzen lässt.

Zu den Informationen der AG Ernährung

https://www.ernaehrung-krebs-tzm.de/ernaehrung-krebs.html

Powerpoint-Präsentation zu Ernährung und Prostatakrebs

des Tumorzentrums München

http://www.mriu.de/pdf/PT_Prostata_2017/2017_01_Ernaehrung_und_Krebs.pdf

Deutsche Krebsgesellschaft: Brustkrebs

Auf den Seiten der Deutschen Krebsgesellschaft finden Sie umfangreiche Informationen zur Therapie und zum Leben mit Brustkrebs.

Nahrungsergänzung bei Krebs: Nutzen oder Schaden?

Im Verlauf einer Krebserkrankung kann es zu einer Unterversorgung mit Vitaminen und Mikronährstoffen kommen. Vor allem bei älteren Krebspatienten ist zudem oftmals bereits vor der Diagnose der Ernährungszustand nicht gut. Viele Krebspatienten fragen sich deshalb, inwieweit sie mit gesunder Ernährung oder Nahrungsergänzungsmitteln ihre Erkrankung beeinflussen oder die Therapie unterstützen können. Im Vordergrund stehen dabei oft Vitamine und Spurenelemente. Doch was ist in dieser Situation wirklich hilfreich? Wie wirken sich Vitamine auf die Behandlung aus? Kann ein Zuviel schaden? Weiterlesen …

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung/nahrungsergaenzun.html

Die 10 Regeln der DGE für gesunde Ernährung

Die 10-Punkte in dieser Liste basieren auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die durch die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung), die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) und den World Cancer Research Fund (WCRF) zusammengetragen wurden. Die Regeln sind Empfehlungen zur Prävention von Krebs und anderen Krankheiten. Weiterlesen …

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung/die-10-regeln-fue.html

Krebsinformationsdienst (KID)

Fit bleiben im Alltag

Ob man sich tatsächlich anders ernähren sollte, hängt laut Krebsinformationsdienst insbesondere davon ab, wie man sich bislang ernährt hat und wie der aktuelle Gesundheitszustand ist. Studien haben gezeigt: Eine große Rolle für Frauen mit Brustkrebs spielt das Körpergewicht. Hat man ein gesundes Körpergewicht, verringert man damit nicht nur das Risiko für Rückfälle und andere Erkrankungen wie etwa des Herz-Kreislaufsystems oder Diabetes. Man kann so auch die eigene Lebensqualität verbessern sowie Erschöpfung beziehungsweise Fatigue entgegenwirken

Zu den Informationen des KID

https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/leben.php

Informationsblatt „Ernährung bei Krebs“ des KID (PDF)

https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-ernaehrung-bei-krebs.pdf

Ernährung nach Krebs

https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/ernaehrung/ernaehrung-index.php

Vitamine und Spurenelemente: (K)ein Plus für die Gesundheit?
https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/krebs-vorbeugen/ernaehrung-praevention/vitamine-und-spurenelemente.php

Nahrungsergänzungsmittel: Große Versprechen, k(l)eine Wirkung?

https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/ernaehrung/nahrungsergaenzungsmittel.php

Ergänzende Link-Tipps zu Krebs und Ernährung

„Was wir essen“

Das Portal „Was wir essen“ wird vom Verbraucherministerium gefördert. Patienten und Interessierte haben die Möglichkeit selbst Fragen an Ernährungsexperten stellen, können sich im Forum an Diskussionen beteiligen und finden aktuelle Informationen zum Thema Ernährung bei Krankheiten. 
www.was-wir-essen.de/

Ernährung und Krebs

Eine gesunde Ernährung hilft, einer Vielzahl von Krankheiten vorzubeugen. Auch bei der Entstehung von Krebs spielt die Ernährung möglicherweise eine wichtige Rolle. Bei der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. erfahren Sie mehr über gesunde Ernährung und Krebs.

https://www.krebsgesellschaft.de/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung.html

Gesunde und schmackhafte Ernährung für Patienten mit Krebs

Das Thema Ernährung ist für Patienten mit Krebs von zentraler Bedeutung. Essen ist lebenserhaltend und elementarer Bestandteil der persönlichen Lebensqualität. Jede Phase, die ein Tumorpatient durchlebt, bringt spezielle Herausforderungen mit sich. Das Tumorzentrum München und die Arbeitsgruppe Ernährung und Krebs haben sich genau diesen besonderen Bedürfnissen verschrieben. Als „Wegweiser“ bieten sie Patienten ein umfassendes Angebot rund um eine geeignete und gleichzeitig schmackhafte Ernährung an.
www.tumorzentrum-muenchen.de/ernaehrung.html

Die blauen Ratgeber: Ernährung und Krebs

Der Patientenratgeber der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft informiert verständlich und umfassend über Ernährung bei Krebs, zu den Auswirkungen einer Krebserkrankung auf die Ernährung und Empfehlungen bei Beschwerden.
www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/046_0115.pdf

Ernährung bei Krebs
Die Diagnose Krebs stellt jeden Menschen vor eine völlig veränderte Lebenssituation. Emotionale Faktoren wie Angst, Unsicherheit und Depression sind verständlich. Viele Patienten stellen sich oft die Frage, was sie essen können / dürfen. Bei anderen ist das Bedürfnis nach Nahrung auf ein Minimum reduziert. Es gibt zwar keine spezielle „Krebsdiät“, aber sehr wohl ernährungstechnische Maßnahmen und Empfehlungen, welche die Österreichische Krebshilfe in der vorliegenden Broschüre zusammengestellt hat.

https://www.krebshilfe.net/fileadmin/user_upload/Dachverband/Broschüren/2018154_Ernaehrung_bei_Krebs___WEB.pdf